Mit einem angeschlagenen Kader konnten die Eisbären Bremerhaven am Samstagabend nicht ihre Bestleistung abrufen und mussten sich in der Osthalle deutlich den Gießen 46ers (61:83) geschlagen geben. Vor rund 2.300 lautstarken Zuschauern zeigten die Gastgeber eine konzentrierte Vorstellung, während die Eisbären ihre bisher schwächste Leistung der Saison ablieferten. Trotz der Niederlage war es erst die zweite Pleite der laufenden Saison. Topscorer der Eisbären war Elijah Miller mit 23 Punkten.
Der Abend begann bereits mit einer schlechten Nachricht: Headcoach Steven Esterkamp musste auf gleich drei Spieler verzichten. Raphael Falkenthal (Verletzung), sowie Jemarl Baker und Till Isemann (beide krank) standen nicht zur Verfügung. Und das ausgerechnet in einem Spiel, das ohnehin als echter Härtetest galt. Entsprechend verändert starteten die Eisbären mit Hendrik Warner, Jannis von Seckendorff, Carlos Carter, Anton Meyer und Elijah Miller in die Partie.
Trotz der dünnen Personalsituation, mit nur 8 Spielern, erwischten die Eisbären einen guten Start. Elijah Miller traf gleich zu Beginn von jenseits der Dreierlinie, vorbereitet von Anton Meyer, und die Eisbären agierten zunächst mit viel Energie. Gießen glich zum 8:8 aus, doch die Eisbären antworteten mit einem kleinen Lauf und setzten sich auf 15:8 ab. Carlos Carter sorgte später mit einem Korbleger für das 19:12. In der Schlussminute verkürzten die 46ers jedoch durch Freiwürfe von Devon Goodman und einen Korbleger von Kyle Castlin. Trotzdem nahmen die Eisbären nach einem soliden ersten Viertel eine knappe Führung (19:16) mit in die erste Pause.
Im zweiten Abschnitt entwickelte sich zunächst ein Kopf-an-Kopf-Rennen, ehe die Eisbären zunehmend Probleme im Abschluss bekamen. Die 46ers nutzten diese Schwäche konsequent: Zwei verwandelte Freiwürfe brachten erst den Ausgleich, dann die Führung für die Gastgeber, die nun spürbar mehr Druck machten. Die Eisbären verwarfen zu viele offene Chancen, während Gießen einen 11:0-Lauf hinlegte. Erst ein Tip-In von Jordan Samare stoppte den Negativtrend bei einem Spielstand von 35:25. Ein spektakulärer Alley-Oop-Dunk von Domagoj Vukovic nach Assist des ehemaligen Eisbären Daniel Norl erhöhte auf 39:27. Ein Dreier von Elijah Miller sorgte für etwas Entlastung, doch mit nur elf erzielten Punkten im gesamten Viertel gingen die Eisbären mit einem deutlichen Rückstand in die Kabine (39:30).
Nach dem Seitenwechsel wurde der personelle Engpass der Eisbären immer deutlicher sichtbar. Die 46ers hatten sich warmgespielt und hielten die Eisbären konstant auf Distanz. Wieder bediente ein Ex-Eisbär, diesmal Simon Krajcovic, einen Alley-Oop, der die Osthalle weiter anheizte. Elijah Miller stemmte sich zwar mit einem weiteren Dreier dagegen und war in diesem Abschnitt der einzige Punktelieferant der Eisbären, doch danach brach das Spiel der Eisbären komplett ein. Ein 20:0-Lauf der Gießener stellte auf 68:38 – eine 30-Punkte-Führung, die das Spiel praktisch entschied. Erst ein Dreier von Carlos Carter beendete die Durststrecke. Mit 42:68 ging es ins Schlussviertel.
Im letzten Abschnitt gelang Hendrik Warner ein Dunk, und ein 9:0-Lauf verkürzte zwischenzeitlich auf 56:73. Die Eisbären konnten noch etwas Ergebniskosmetik betreiben, doch Gießen kontrollierte weiterhin das Geschehen und ließ keine Zweifel mehr am Ausgang der Partie aufkommen. Am Ende stand eine klare 61:83-Niederlage.
Headcoach Steven Esterkamp zeigte sich nach der Partie selbstkritisch, hob aber auch den Einsatz seiner Mannschaft hervor:
„Das erste Viertel war wirklich gut von beiden Seiten, aber im zweiten und dritten Viertel haben wir zu viele Turnover produziert. Wir haben ab dem zweiten Viertel zu viel versucht, was nicht normal für uns ist. Die vielen Turnover haben das Spiel entschieden.“ Gleichzeitig betonte er die Einstellung seines Teams: „Der Fokus war immer da, wir haben gut gekämpft. Gießen wird am Ende der Saison eine der Topmannschaften der Liga sein.“
Die Eisbären werden die kommenden Tage nutzen müssen, um die Niederlage zu verarbeiten und die angeschlagenen Spieler wieder heranzuführen. Nach der Länderspielpause warten erneut zwei schwere Aufgaben: zunächst die BG Göttingen (Platz 2), anschließend die Crailsheim Merlins (Platz 4).
Die Mannschaft wird nun alles daran setzen, wieder in die Spur zu finden und die nächsten Herausforderungen geschlossen anzugehen.
Nächstes Spiel der Eisbären zuhause im Eisbärenkäfig gegen die BG Göttingen
Am 11. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga treffen die Eisbären zu Hause auf die BG Göttingen. Tip-Off der Partie am Montag, den 08.12.2025, um 19:30 Uhr.
Giessen 46ers - Eisbären Bremerhaven 83:61 (39:30)
Topscorer Eisbären Bremerhaven: Elijah Miller (23 Punkte)